Sammlung: Moritz
Richtig gemütlich hat es sich Alfred Moritz in seinem Keller gemacht. Von der (recht niedrigen) Decke baumelt ein Kronleuchter, den Boden ziert ein Läufer, die Reifezeit kann in einer gemütlichen Leseecke überbrückt werden. Man fühlt sich an den Werbefilm eines großen Whiskyherstellers aus Tennessee erinnert. Apropos Reife, beim Holz arbeitet er nicht nur mit Eiche, sondern auch mit Akazie und Kastanie. Das Ergebnis daraus sind Rotweine mit Struktur, die aber schon etwas früher zugänglich und eben nicht nur Männersache sind.
Wenn wir uns aus dem Keller herausbewegen, sind wir übrigens in Horitschon, einer der wichtigsten Weinbaugemeinden des Mittelburgenlandes. Hier dominieren kräftige Lehmböden und das Land öffnet sich zur pannonischen Tiefebene. Wer hier nicht aufpasst, hat schnell 15% Alkohol im Glas. Nicht bei Alfred Moritz, der nicht über dreizehn geht. Rotwein, wohlgemerkt. Rotwein ist auch das Stichwort, bei Moritz wachsen auf 3 Hektar ausschließlich Zweigelt und Blaufränkisch und ein paar Zeilen gemischter Satz. Als vor 15 Jahren die Entscheidung anstand, das Familienweingut zu übernehmen, kam für Alfred nur eine biologische Bewirtschaftung in Frage. Die Etiketten auf den sortenreinen Abfüllungen sind übrigens handgefertigt und aus Filz!